Die Geschichte des Yoga: Teil 1
Yoga ist heute weltweit bekannt und wird von Millionen Menschen in unterschiedlichsten Formen praktiziert – von sanfter Dehnung über intensive Workouts bis hin zu meditativen Übungen. Doch Yoga ist viel mehr als nur eine körperliche Praxis. Seine Ursprünge reichen Jahrtausende zurück und sind tief in der indischen Philosophie und Spiritualität verwurzelt. Yoga entstand als ein Weg zur Selbsterkenntnis und inneren Transformation und hat sich über die Jahrhunderte hinweg stetig weiterentwickelt. In dieser Reihe werfen wir einen Blick auf die faszinierende Geschichte des Yoga, die von den ersten vedischen Ritualen über die klassischen Yoga-Sutras bis hin zur weltweiten Verbreitung und modernen Formen reicht, und erfahren, wie diese uralte Disziplin zu einer globalen Bewegung wurde, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt.
Teil 1: Ursprünge und frühe Praktiken (ca. 3000 v. Chr. – 800 v. Chr.)
Die Ursprünge des Yoga reichen weit in die Vergangenheit zurück und sind eng mit der alten indischen Kultur und Spiritualität verknüpft. Die frühesten Hinweise auf Yoga finden sich in den Ausgrabungen des Industales (heute Pakistan und Nordwest-Indien) – einer der ältesten bekannten Zivilisationen, die um 3000 v. Chr. blühte. Dort wurden Siegel und Skulpturen entdeckt, die Figuren in sitzenden und meditierenden Haltungen zeigen, ähnlich wie in späteren Yoga-Posen. Diese frühen Darstellungen deuten darauf hin, dass eine Art von spiritueller Praxis existierte, die möglicherweise Elemente von Yoga beinhaltete.
Die vedische Kultur, die sich später entwickelte, brachte die ältesten religiösen Texte Indiens hervor – die Veden. Die Veden umfassen eine Sammlung von Hymnen, Gesängen und Ritualen, die den Göttern gewidmet sind und den Grundstein für die spirituelle Philosophie und Praxis des Yoga legten. Obwohl Yoga in den Veden nicht explizit als solches beschrieben wird, finden sich hier viele Hinweise auf das Streben nach einem höheren Bewusstsein und nach dem Verständnis des eigenen Selbst. Das Wissen aus den Veden wurde über Jahrhunderte mündlich überliefert und erlangte dabei eine zentrale Rolle in der indischen Spiritualität.
In den frühen vedischen Ritualen und Meditationstechniken, die auf Konzentration und innere Einkehr abzielten, liegt der Ursprung von Yoga. Damals stand Yoga jedoch weniger für eine systematische Praxis, sondern mehr für eine Sammlung von spirituellen Praktiken, die ein inneres Gleichgewicht anstrebten. Diese frühen Yoga-Techniken waren tief in die spirituelle Struktur des Alltags eingebunden und stellten eine Brücke zwischen dem Einzelnen und dem Kosmos dar, ein Konzept, das bis heute im Yoga mitschwingt.

Lisa Susu Hahn ist zertifizierte Yogalehrerin und Entspannungstrainerin in Berlin, spezialisiert auf Yin Yoga, Stressmanagement und Achtsamkeit. Sie unterrichtet wöchentliche Yoga-Klassen, gibt Workshops und Day Retreats. Die ehemalige Tageszeitungsredakteurin arbeitet außerdem als Videografin für Yoga.
Website: www.susuyoga.de
Instagram: @lisasusuhahn
Kontakt: kontakt@susuyoga.de