Die Geschichte des Yoga: Teil 2
Teil 2: Die Upanishaden und die Bhagavad Gita (800 v. Chr. – 200 v. Chr.)
Mit der Entstehung der Upanishaden, einer Sammlung von philosophischen Schriften, zwischen 800 und 400 v. Chr., erreichte die spirituelle Entwicklung des Yoga einen weiteren Höhepunkt. Die Upanishaden legten besonderen Wert auf Meditation und die Suche nach dem inneren Selbst, was den Grundstein für das Verständnis des Yoga als Weg zur Selbsterkenntnis legte. Hier wird erstmals das Konzept der „Einheit“ eingeführt: Die Vorstellung, dass alle Lebewesen und das Universum selbst miteinander verbunden sind und dass wahre Erfüllung darin liegt, sich dieser Einheit bewusst zu werden.
Besonders einflussreich war die Bhagavad Gita, die als eines der wichtigsten heiligen Texte Indiens gilt und die Konzepte des Yoga systematisch erklärt. Sie entstand etwa um 200 v. Chr. und ist in Form eines Dialogs zwischen dem Krieger Arjuna und dem Gott Krishna verfasst. Krishna ermutigt Arjuna, seinem Pfad als Krieger zu folgen, ohne an den Ergebnissen zu haften – ein zentrales Prinzip des Karma Yoga. Die Bhagavad Gita beschreibt außerdem drei Hauptpfade des Yoga: Bhakti Yoga (Yoga der Hingabe), Jnana Yoga (Yoga des Wissens) und Karma Yoga (Yoga des selbstlosen Handelns). Diese Wege stehen für verschiedene spirituelle Ansätze und spiegeln die Vielfalt des Yoga wider.
Durch die Upanishaden und die Bhagavad Gita entwickelte sich Yoga von einer rein rituellen Praxis zu einem spirituellen Pfad, der individuelle Selbstentfaltung und Erkenntnis anstrebte. Diese Schriften sind bis heute zentral für das Verständnis des Yoga, da sie die Philosophie und die zugrundeliegenden Konzepte von Meditation und Selbstverwirklichung tiefgehend beleuchten.
Lisa Susu Hahn ist zertifizierte Yogalehrerin und Entspannungstrainerin in Berlin, spezialisiert auf Yin Yoga, Stressmanagement und Achtsamkeit. Sie unterrichtet wöchentliche Yoga-Klassen, gibt Workshops und Day Retreats. Die ehemalige Tageszeitungsredakteurin arbeitet außerdem als Videografin für Yoga.
Website: www.susuyoga.de
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