Welche Yoga-Stile gibt es? – Teil 1
Es gibt zahlreiche Yoga-Stile, die weltweit praktiziert werden. Jeder Stil hat seinen eigenen einzigartigen Ansatz und Schwerpunkt. Wir stellen nach und nach die beliebtesten Yoga-Stile ausführlich vor. In diesem Teil:
Hatha Yoga ist eine traditionelle Form des Yoga, die sich auf körperliche Haltungen (Asanas), Atemkontrolle (Pranayama) und Meditation konzentriert. Der Begriff "Hatha" setzt sich aus den Sanskrit-Wörtern "Ha" (Sonne) und "Tha" (Mond) zusammen und symbolisiert die Vereinigung von Gegensätzen.
Im Hatha Yoga geht es darum, Körper und Geist in Einklang zu bringen und eine Balance zwischen Anstrengung und Entspannung herzustellen. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl körperliche Fitness als auch innere Ruhe und Klarheit anstrebt.
Die Praxis des Hatha Yoga beinhaltet das Durchführen von körperlichen Haltungen, die Stärke, Flexibilität und Ausdauer aufbauen. Diese Haltungen werden mit bewusster Atmung synchronisiert, um den Energiefluss im Körper zu lenken und die Konzentration zu fördern.
Zusätzlich zu den Asanas beinhaltet Hatha Yoga auch Pranayama-Übungen, bei denen verschiedene Atemtechniken angewendet werden, um die Energie im Körper zu regulieren und die Vitalität zu steigern. Die Praxis der Meditation und Entspannungstechniken wird oft in Hatha-Yoga-Klassen integriert, um den Geist zu beruhigen und innere Ruhe zu fördern. Hatha Yoga ist ein Yoga-Stil, der für Menschen aller Altersgruppen und Fitnessniveaus geeignet ist. Es legt Wert auf die Verbindung von Körper, Atem und Geist und bietet eine Möglichkeit, körperliche Gesundheit, geistige Klarheit und spirituelles Wachstum zu fördern. Für Hatha Yoga empfiehlt sich eine Yoga-Matte mit gutem Grip, eine Decke für Vorbeugen und die Endentspannung, ein Gurt und ein bis zwei Blöcke.
Vinyasa Yoga ist ein dynamischer Yoga-Stil, bei dem Bewegungen fließend mit dem Atem synchronisiert werden. Der Begriff "Vinyasa" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "auf eine bestimmte Art und Weise platzieren". Es bezieht sich auf die präzise Abfolge von Bewegungen und Haltungen, die mit dem Atem verbunden sind.
Im Vinyasa Yoga liegt der Fokus auf der Verbindung von Atmung und Bewegung. Jede Bewegung wird mit einem bestimmten Atemzug koordiniert, wodurch ein fließender und meditativer Bewegungsablauf entsteht. Die Übergänge zwischen den einzelnen Asanas sind oft nahtlos, und die Praxis kann in einer kontinuierlichen Bewegung erfolgen.
Vinyasa Yoga bietet eine große Vielfalt an Haltungen und Sequenzen. Die Abfolge der Asanas kann je nach Lehrer, Stil oder Schwerpunkt variieren. Es können sowohl sanfte und beruhigende Sequenzen als auch dynamische und kraftvolle Sequenzen praktiziert werden. Der Stil ermöglicht es den Praktizierenden, ihren Körper zu kräftigen, Flexibilität zu entwickeln und den Geist zu beruhigen.
Ein weiteres Merkmal des Vinyasa Yoga ist die Betonung der Präsenz im gegenwärtigen Moment. Die fließende Bewegung und die bewusste Atmung helfen, den Geist zu beruhigen und eine meditative Qualität in der Praxis zu kultivieren.
Vinyasa Yoga ist für Menschen unterschiedlichen Fitnessniveaus geeignet, da es Raum für individuelle Anpassungen und Variationen der Haltungen bietet. Es ist eine kreative und energetisierende Praxis, die körperliche Stärke, Flexibilität und innere Ausgeglichenheit fördert. Für Vinyasa Yoga empfiehlt sich eine Yoga-Matte mit sehr gutem Grip, da die Praxis schweißtreibend ist, darüber hinaus eine Decke für Vorbeugen und die Endentspannung, dazu mindestens ein Block.
Ashtanga Yoga ist ein dynamischer und kraftvoller Yoga-Stil, der auf einer festgelegten Abfolge von Haltungen basiert. Es wurde von Sri K. Pattabhi Jois entwickelt und basiert auf dem Text "Yoga Korunta". Ashtanga Yoga bedeutet wörtlich "achtgliedriger Yoga" und bezieht sich auf die philosophischen Prinzipien des Yoga, wie sie in den "Yoga Sutras" von Patanjali beschrieben sind.
Die festgelegte Abfolge von Haltungen wird in einer bestimmten Reihenfolge praktiziert. Diese Abfolge wird auch als Primary Series (Erste Serie) bezeichnet und umfasst Sonnengrüße, stehende Haltungen, Sitzhaltungen, Umkehrhaltungen und abschließende Haltungen. Es gibt auch fortgeschrittenere Serien, die nach der Beherrschung der Primary Series praktiziert werden können.
Die Praxis des Ashtanga Yoga ist körperlich anspruchsvoll und erfordert Kraft, Flexibilität und Ausdauer. Der Fokus liegt auf der Verbindung von Atmung und Bewegung (Vinyasa), wobei jede Bewegung mit einem bestimmten Atemzug synchronisiert wird. Durch die kontinuierliche Praxis entwickeln die Praktizierenden Kraft, Flexibilität und Konzentration.
Traditionell wird Ashtanga Yoga in Mysore-Stil praktiziert. In einer Mysore-Klasse üben die Schüler individuell in ihrem eigenen Tempo und Rhythmus und werden vom Lehrer unterstützt und angeleitet. Die Schüler lernen die Abfolge der Haltungen nach und nach und können ihre Praxis eigenständig entwickeln.
Ashtanga Yoga ist eine fordernde und disziplinierte Praxis, die körperliche Stärke, Flexibilität und innere Ruhe fördert. Es eignet sich für Menschen, die an einer regelmäßigen und strukturierten Yoga-Praxis interessiert sind und die körperliche Herausforderung suchen. Für Ashtanga Yoga empfiehlt sich eine Yoga-Matte mit hervorragendem Grip, da die Praxis anstrengend ist. In der traditionellen Praxis des Ashtanga Yoga werden normalerweise keine Props (Hilfsmittel) verwendet. Der Fokus liegt darauf, die Haltungen ohne zusätzliche Hilfsmittel auszuführen.
Im zweiten Teil der Yoga Stile Serie stellen wir Yin, Kundalini, Iyengar vor. Teil 3 beschäftigt sich mit Anusara Yoga, Pränatal Yoga, Jivamukti Yoga.
Lisa Susu Hahn ist zertifizierte Yogalehrerin und Entspannungstrainerin in Berlin, spezialisiert auf Yin Yoga, Stressmanagement und Achtsamkeit. Sie unterrichtet wöchentliche Yoga-Klassen, gibt Workshops und Day Retreats. Die ehemalige Tageszeitungsredakteurin arbeitet außerdem als Videografin für Yoga.
Website: www.susuyoga.de
Instagram: @lisasusuhahn
Kontakt: kontakt@susuyoga.de